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Patronenlagerung

Lagerung und Trommel/Rotor bilden zusammen das Herz der Zentrifuge. Lange Gebrauchsdauer, hohe Zuverlässigkeit und eine wirtschaftliche Austauschbarkeit sind daher, aus der Sicht von Krettek, die wesentlichen Gestaltungsziele dieser Komponenten. Die schnelle Auswechselbarkeit des Lagersystems wird durch Fixierung der Lager in einer in den Maschinenraum rückziehbare Patrone ermöglicht. Hierdurch entfällt beim Lagerwechsel die kostenintensive und zeitraubende Demontage vor Ort. Produktionsausfall und Verunreinigungen des Produktionsraumes werden minimiert.

In den Horizontalschälzentrifugen des Typs ProCent und PharmaCent durchgängig realisierte Patronenlagerung

In den Horizontalschälzentrifugen des Typs ProCent® und PharmaCent® durchgängig realisierte Patronenlagerung

Um darüber hinaus eine lange Verfügbarkeit der Patronenlagerung sicherzustellen, werden die maßgeblichen Systemkomponenten Welle, Lager und Patronenhülse bewusst überdimensioniert. Durch die hierdurch erreichte Steifigkeit wird zum einen eine hohe Fertigungsgenauigkeit durch die verminderte Komponentenverformung bei ihrer Bearbeitung erzielt, zum anderen Schiefstellungen der Lager als Folge von Wellendurchbiegungen bzw. Lagerhülsen-Verformungen vorgebeugt. Beide Folgeauswirkungen zusammen sichern dem System einen schwingungs- und geräuscharmen Lauf und tragen maßgeblich zur hohen Zuverlässigkeit der Lagerung bei.

Die Schmierung erfolgt bei hochtourigen Zentrifugensystemen zwecks gezielter Wärmeabfuhr mittels Öl. Zum Einsatz kommen Ölumlaufsysteme, wobei die Ölumlaufmenge den jeweiligen zu erwartenden Betriebsverhältnissen angepasst ist. Auf Wunsch kann bei hohen Belastungen zur Sicherstellung einer hinreichenden kinematischen Viskosität des Schmierfilmes die Betriebstemperatur des Öles durch Integration eines Ölkühlers in den Ölkreislauf herabgesetzt werden.

Zur vollautomatischen Überwachung der zulässigen Betriebstemperatur werden die Lagerstellen mit Temperaturfühlern des Typs PT 100 ausgestattet.

Die Abdichtung der Lagerstellen ist derart gestaltet, dass außer der standardmäßig gewählten Mehrfachradialwellenabdichtung auf Betreiberwunsch auch eine Vielzahl von variantenreichen Sonderlösungen bei gleichen Außenabmessungen der Lagerpatrone möglich ist. Hierdurch ist eine hohe Flexibilität bei geänderten Betreiberanforderungen gegeben. Die Variantenvielfalt erstreckt sich, um nur einige zu nennen, von medienführenden Kammern für z.B. Sperr-, Spül- oder auch Kühlflüssigkeit, hier speziell bei der Verarbeitung von temperatursensiblen Produkten. Darüber hinaus ist auch die Integration von Gleitringdichtungen oder Spezial-Labyrinthkonstruktionen möglich.

Als Standardlösung wird prozessraumseitig eine Dreifach-Abdichtung mittels Radialwellendichtringen favorisiert. Diese laufen auf einer spezialbeschichteten Wellenschutzhülse, die wiederum statisch zu den benachbarten Bauteilen mittels O-Ringen abgedichtet wird. Der Philosophie folgend, ein Höchstmaß an Prozesssicherheit zu bieten, ergibt sich folgender Aufbau. Produktseitig wird eine Kammer durch zwei gegeneinander angestellte Spezialradialwellendichtringe gebildet. Diese Kammer kann mittels außenliegendem Anschluss mit z.B. Stickstoff überlagert werden. Dem Prozessraum abgewandt schließt sich daran ein Leckage-Fangraum an. Dieser ist derart gestaltet, dass durchtretendes Produkt und/oder Schmiermedium aufgefangen und über eine Schlauchleitung in eine an gut sichtbarer Stelle positionierte, durchscheinende Leckageflasche abgeführt wird. Hierdurch ist eine einfach visuelle Kontrolle des Abdichtsystems gegeben. Die lagerseitige Abdichtung erfolgt beidseitig mittels bewährten Radialwellendichtringen in vorgeschalteten Druckentlastungsräumen. Somit erhält man eine zuverlässige Abdichtung der Patronenlagerung, die auch den hochtourigen Zentrifugensystemen gerecht wird.

Krettek Separation GmbH